Resilienter werden dank Kung Fu

Wenn ich jemandem erzähle, dass ich Kung Fu praktiziere, schauen mich die meisten zuerst erstaunt und fragend an. Obwohl schon lange etabliert, ist Kampfkunst immer noch ein Nischenhobby, anders als Fussball, Volleyball oder Fitnesstraining.

 

Die Bilder, die dann in den Köpfen der Menschen auftauchen sind dann meistens:

  • Blutige Nasen
  • Schläge die weh tun
  • Hohe Kicks
  • Menschen, die durch die Luft fliegen
  • Menschen, die laut schreien
  • Gewalt
  • Schmerz

Ja, im Kung Fu Training sind Schmerzen auch vorhanden. Aber nicht immer und nicht von Anfang an. Kung Fu hat viel mehr zu bieten als nur Schmerz, Schläge, Gewalt und Schreie.

 

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Vorteile des Kung Fu:

Konzentration

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Volle Aufmerksamkeit - vom Anfang bis zum Schluss.

Im Kung Fu lernst du dich vor allem konzentrieren. Einerseits weil du alles, was der Instruktor/die Instruktorin vorzeigt, nachmachen solltest. Andererseits weil Fehler in einem physischen „Feedback“ resultieren – sprich einen Faust vor dem Gesicht oder am Körper, weil du nicht abgewehrt hast. Und diese Konzentration hältst du nicht nur 2 Minuten aufrecht, sondern über das ganze Training über.

Stamina / Durchhaltefähigkeit

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Wenn du kein Ende siehst, heisst es einfach: Einen Schritt nach dem andern und die Zähne zusammenbeissen.

Im Kung Fu Training wird es auch mal anstrengend und du kommst in Schwitzen. Wir wollen zwar, dass es uns gut geht und wir uns in der Gruppe wohlfühlen – doch seine Grenzen kennenzulernen und auch über sie hinauszugehen, gehört zur Kampfkunst einfach dazu. Wir beginnen mit den physischen Grenzen, tasten uns zu den mentalen Grenzen und schliesslich auch zu den emotionalen Grenzen vor. Wie das?

  • Physische Grenzen: Das ist simples Training, also das gesamte Fitnessprogramm, Technik, Ausdauer, Krafttraining etc. Doch wir hören nicht einfach auf, sondern machen (nach einer kurzen Pause) weiter. Die Haltung, die wir bei uns in der Kampfkunstschule haben ist: „Wenn du noch Luft zum Jammern hast, hast du auch noch Luft zum trainieren“ – mit einem Augenzwinkern.
  • Mentale Grenzen: Die meisten Grenzen die wir haben, befinden sich in unserem Kopf. „Oh, das kann ich nicht“, „das habe ich noch nie gemacht“, „das ist ja viel zu schwierig“, „dafür brauche ich X Jahre“ – sind Aussagen die ich oft höre und die dich blockieren, bevor du überhaupt angefangen hast. Wir akzeptieren diese Aussagen und laden die Leute dann aber bestimmt auf, die Übung einfach mal auszuprobieren und eine Weile lang zu trainieren.
  • Emotionale Grenzen: Jede Situation, die uns unbekannt ist, verursacht Stress. Positiven Stress (Aufregung) oder negativen Stress. Das ist normal und gehört dazu – unabhängig dazu, wie lange jemand schon trainiert. Wir akzeptieren diesen Stress und stellen uns der Herausforderung.

resilienz

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Resilient werden geht nicht ohne Niederlagen zu erfahren.

Dieses Ständig-an-die-Grenzen-gehen und Sich-Herausfordern macht uns resilienter.

 

Auszuprobieren und zu scheitern, wieder aufzustehen und nochmals versuchen und erfolgreich zu sein – das macht uns stärker. Mental stärker, physisch stärker, emotional stärker. Denn eins ist sicher:

 

Wir können die Niederlagen nicht aus unserem Leben verbannen. Niederlagen gehören zum Leben dazu. Mehr noch: Niederlagen sind wertvolle Erfahrungen, die dich schlauer, klüger, stärker und weiser machen.

 

Wir lernen also durch das ständige Probieren und Scheitern die Niederlagen zu akzeptieren. Mehr noch: Irgendwann finden wir sogar Freude daran zu scheitern und uns dabei zu beobachten, was dabei passiert. Bleiben wir trotzdem mental ruhig? Bleiben wir trotzdem emotional ruhig? Wo waren die körperlichen Grenzen? Wie kann optimiert werden?

 

Und genau das gehört zur Resilienz: Nach Niederlagen wieder aufstehen. Lösungen für Verbesserungen finden. Die Niederlagen umarmen und in die eigene Stärke vertrauen (weil wir uns mehrfach bewiesen haben, dass wir Niederlagen wegstecken können).

 

Der Kampfkunstschmiede-Spirit: Wir sind ein Team

Das Tolle an der ganzen Sache ist: Du machst den Prozess nicht alleine durch. Du wirst getragen durch die anderen Mitglieder und durch das Instruktoren-Team. Wir lachen gemeinsam, wir pushen uns gemeinsam, wir leiden gemeinsam, wir schwitzen gemeinsam.

 

Wenn du mal nicht mehr kannst, dann reicht ein Blick nach rechts oder links – und du siehst einen aufmunternden Blick, der dich einmal mehr die Übung ausführen lässt. Wenn du mal ein bisschen faul bist, ziehen dich die anderen mit ihrem Elan mit. Die Kampfkunstschmiede ist ein Raum, wo wir gemeinsam trainieren, uns fordern, lachen, Spass haben und die Freude an der Bewegung und an der Challenge ausleben.