Authentisch leben mit Kung Fu: Lerne dich und deine Gefühle kennen

Seit 1995 praktiziere ich nun schon Wing Chun Kung Fu. Doch das ist nicht die erste und einzige Sportart, die ich trainier(t)e. Ich liebe es, mich zu auf vielseitige Art und Weise zu bewegen. Ich bin ein total polysportiver Mensch, wie alle aus dem Team der Kampfkunstschmiede Zürich Oerlikon.

 

 

Kung Fu, Kampfsport, Kampfkunst, Wing Chun Kung Fu, Selbstverteidigung für Frauen: Kampfkunstschmiede Zürich Oerlikon. Selbstverteidigungskurs Frauen. Fit werden, stärker werden dank Kung Fu.

Was mir persönlich am Kung Fu so gefällt: du erhältst umgehend Feedback, ob deine Technik, Geschwindigkeit, Position etc. effizient waren – oder eben auch nicht. Entweder weil du nicht triffst, weil dein/e Trainingspartner/in dir verbal Feedback gibt, oder weil du getroffen wirst. Keine Aktion ohne Reaktion.

 

Das musst du zuerst mal aushalten. Und es kommen dabei unterschiedliche Coping-Taktiken zum Vorschein (zwinker).

 

Coping-Strategie 1: Kooperation

Einige versuchen mittels Gespräch (kooperativ) zu deeskalieren.

  • Sie loben den anderen
  • Sie wollen die Technik besprechen
  • Sie wollen Erklärungen finden und besprechen, warum die Technik gerade bei ihnen nicht funktioniert
  • Sie besprechen den heutigen Tag/gestrigen Tag um den Fokus auf etwas anderes zu bringen
  • Sie fragen den/die andere/n wie lange er/sie schon trainiert
  • Und so weiter.

Das ist ja auch völlig menschlich und ok, dass diese Coping-Strategie kommt.

 

 

Coping-Strategie 2: Widerstand

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Eine andere Coping-Strategie ist Widerstand.

  • Du drückst physisch mehr gegen die Technik
  • In einem festen Setting brichst du aus dem Setting aus, damit die Technik nicht mehr umgesetzt werden kann (was aber nicht das Ziel des Settings ist)
  • Du gibt’s dem anderen Schuld, dass es bei dir nicht funktioniert
  • Du beschuldigst den anderen, dass er etwas falsch macht (statt auf deine Gefühle einzugehen)
  • Die Emotion baut sich so weit auf, bis sie in
  • Tränen
  • Wutausbruch
  • Flucht

Resultiert.

 

 

 

Coping-Strategie 3: Flucht/Ausweichen

Eine weitere Coping-Strategie ist die Flucht. Die kann auch ganz unterschiedlich aussehen:

  • „Ich muss mal was trinken gehen“
  • „Ich muss schnell aufs WC“
  • Der Technik räumlich entkommen (weglaufen)
  • Den Trainingspartner wechseln
  • Das Training abbrechen

 

 

Welche Coping-Strategie verfolgst du in welchen Situationen?

Keine Coping Strategie ist dabei besser oder schlechter als die andere. Es geht weniger darum, dass man KEINE Coping Strategie hat, sondern zu erkennen, WELCHE man verwendet. Das gilt sowohl für das Kung Fu Training, wie aber auch für das Leben. Wo weichst du aus? Wo gibt’s du anderen die Schuld? Wo belügst du dich? Wann belügst du andere? Und was sind die Gründe, die dich dazu bringen?

 

Wahre Entwicklung kommt von

  • Erkenne, wie man mit schwierigen Situationen umgeht bzw. welche Coping-Strategie man anwendet
  • Forschen, welches Gefühl in einem dich zu dieser Coping-Strategie führt. Fühlst du dich unsicher? Hast du Angst? Fühlst du dich minderwertig? Kommen alte Traumata hoch? Was ist das Bedürfnis unter dem Gefühl?
  •  Du arbeitest dich durch deine Bedürfnisse und Traumas hindurch und transformierst sie somit.

 

Achtsamkeit - auch im Kung Fu elementar

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Natürlich geht das auch mit Kung Fu. Doch Kung Fu ohne Meditation ist nur körperliche Ertüchtigung. Kung Fu ohne Achtsamkeit ist leeres Bewegen. Die Selbstreflexion ist ein elementarer Bestandteil der Kampfkunst. Nicht nur physischer Natur, sondern vor allem mentaler Natur. Im Kung Fu entwickeln wir nicht nur unseren Körper weiter, sondern wollen auch eine starke, integre Persönlichkeit entwickeln

 

Du kannst ein toller Kämpfer sein, aber ein lausiger Mensch. Du kannst 1000 Techniken können, aber deine Freunde hintergehen. Dann betreibst du aber Körperertüchtigung - und kein Kung Fu (meine persönliche Meinung).

 

Und ja: Menschen merken so was. Nicht gleich sofort, aber mit der Zeit kommt das raus.

 

 

 

In meinen Augen ist Integrität nicht nur ein Wort, welches Kampfkünstler kennen und ehren sollten. Sondern sie vor allem auch leben sollten – und zwar in allen Bereichen des Lebens. Wer Treue und Loyalität verlangt, sollte diese Treue und Loyalität auch wert sein.

 

Wer Menschen hintergeht und betrügt ist kein Gramm Loyalität wert. Wer Vertrauen und ein starkes Team will, muss Vertrauen schenken und dem Team Zeit und Raum geben, zur vollen Stärke zu wachsen – ohne zu oft einzugreifen, zu kritisieren, zu intervenieren.

 

 

Gelebte Kampfkunst, nicht bloss Floskeln

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Kampfkunst ist kein überstilisierter Lebensstil, in dem man grosse Meister verehrt.

Für mich ist echte Kampfkunst

  • Sich stets zu reflektieren
  • Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen
  • Für andere einzustehen
  • Sich zu fordern
  • Authentisch und integer zu leben
  • Fehler zu erkennen und auch ohne faschen Stolz eingestehen zu können

 

 

Ich denke, wenn dein Umfeld immer kleiner wird (nicht weil die Leute sterben, sondern weil sie den Kontakt zu dir nicht mehr suchen), ist es an der Zeit, sich selber nochmals genau zu hintersinnen. Menschen sind nicht dumm. Menschen pilgern gerne zu jenen, die sie inspirieren, sie motivieren, ihnen ein echtes, lebendes Vorbild sind. Das ist ECHTE Meisterschaft, keine aufgesetzte, eingeforderte Treue. Natürlich macht ein vielseitiges Angebot es eine Herausforderung, viele Leute zu finden. Natürlich ist es einfacher, wenn die Leute zu dir kommen aufgrund mangelnder Alternativen. Aber was sagt das dann über dich aus? Gibt’s du auf, weil es Konkurrenz gibt? Ist das der Kung Fu Geist? Nein, ist es nicht.

 

Ganz nach Sun Zi:

  • Kenne das Terrain (also die Konkurrenz, den Markt, die Tendenzen)
  • Kenne deine Ressourcen (was ist dein Angebot? Wo brauchst du Unterstützung? Was kannst du gut? Wo musst du noch besser werden?)
  • Kenne deinen Gegner -> und hier ist deine Kundschaft gemeint! Kämpfe nicht gegen die Konkurrenz, sondern FÜR deine Kunden. Dafür musst du aber wissen, WER deine Kundschaft sein soll.

In diesem Sinne: Du bist die Jeanne D’Arc, die das Heer begeistern soll. Wenn du nicht so sehr für dein Business brennst wie sie, dann fehlt deinem Business das Feuer.