Selbstverteidigung vs. Kampfkunst

Seit 1995 praktiziere ich nun Kung Fu. Wing Chun Kung Fu, um genau zu sein. Angeblich von einer Nonne erfunden, sehr effizient und mit verhältnismässig wenig Kraft umsetzbar. Seit ich also 19 Jahre alt bin, trainiere ich mehrere Lektionen pro Woche mit – hauptsächlich – Männern. Grösser und stärker als ich. Seit bald 22 Jahren – also mehr als die Hälfte meines Lebens – bin ich mir den physischen Umgang mit Männern gewöhnt.

 

Und seit einigen Monaten (ca. 1 Jahr) setze ich mich intensiv mit dem Thema Selbstverteidigung (für Frauen) auseinander. Merke, dass die meisten Frauen anders sind als ich. Der körperliche Kontakt mit Männern ist „anders geladen“. Im Kung Fu ist es ganz normal, mit diversen Menschen den Arm, das Gesicht, den Körper zu berühren, jemanden zu hebeln, in Schwitzkasten zu nehmen.

 

Die aktuelle Auseinandersetzung mit der Selbstverteidigung für Frauen hat mir gezeigt: Viele scheuen diese körperliche Nähe mit anderen Menschen. Von Nähe zu Männern ganz zu schweigen. Die Berührung von Menschen fordert Vertrauen. Viel Vertrauen. Was für uns Kung-Fu-Praktizierende ganz selbstverständlich ist, löst bei anderen viel (ungewolltes) aus.

 

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Zu zweit freundschaftlich miteinander trainieren. Auch das ist Kampfkunst/Kung Fu.

Wing Chun Kung Fu Mindset vs. Selbstverteidigungs Mindset

Auch das Mindset ist unterschiedlich. Leute, die WIng Chunn Kung Fu praktizieren (wollen), scheuen die Konfrontation nicht. Ihnen ist bewusst, dass sie andere Menschen berühren werden. Sie wissen, dass sie mal einen Schlag kassieren werden, ab und zu Schmerzen haben werden, an ihre Grenzen kommen. Als Frau bist du dir deiner Minderheit und körperlichen Unterlegenheit bewusst – spätestens wenn du im Raum vor lauter Männern stehst. Und trotzdem getraust du dich, stellst dich den Herausforderungen. Challenge accepted.

 

Dieser physischen und emotionalen Konfrontation mögen und können sich nicht alle stellen. Was auch völlig in Ordnung ist. Manche mögen sich vielleicht im Alltag unsicher oder bedroht fühlen, wollen sich aber nicht auch noch einer weiteren Konfrontation stellen. Bis vielleicht der Druck zu hoch wird. Oder ein Vorfall passiert. Dann kommen sie zu einem Selbstverteidigungskurs.

 

Diese Unterschiede gilt es meines Erachtens zu verstehen, zu akzeptieren und im Kurs zu berücksichtigen. Damit auch nicht-konfrontative Frauen das Selbstbewusstsein erlangen, ihre Grenzen zu ziehen und auch einzuhalten. Damit unsicheren Menschen nicht weiter der Raum weggenommen wird, der ihnen eigentlich zusteht und sie für sich brauchen.

 

 

Gedanken von Anna Morf ©

 

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